Großer Piz Buin (3312m)

Silvrettagruppe (Österreich/Schweiz)
Aufstieg über das Wiesbadener Grätle bzw. den Ochsentaler Gletscher, Abstieg jeweils über den Ochsentaler Gletscher
Stationen

16.07.2006:
Wiesbadener Hütte (2443m) - Wiesbadener Grätle (ca. 3000m) - Abbruch der Tour - Ochsentaler Gletscher - Wiesbadener Hütte


31.07.2006:
Wiesbadener Hütte (2443m) - Ochsentaler Gletscher - Buinlücke (3054m) - Gipfel (3312m) - Buinlücke - Ochsentaler Gletscher - Wiesbadener Hütte

Hinweis:
Für die Richtigkeit der Beschreibungen und Einschätzungen übernehme ich keinerlei Gewähr, sie basieren lediglich auf meinen subjektiven Wahrnehmungen!
Charakter der Tour

Gletschertour mit Felsberührung (PD, I, evtl. II, bis 40° am Wiesbadener Grätle, sonst 30°)

Gesamtübersicht
Hüttenzustieg

Von der Bielerhöhe am einfachsten über breitem Fahrweg mit zunächst wenig Höhengewinn etwas langwierig bis zur Wiesbadener Hütte (ca. 2h).


Aufstieg über das Wiesbadener Grätle

Von der Wiesbadener Hütte auf einfachem Weg Richtung Süden dem Moränensteig bis zum Vermuntgletscher folgen (ca. 45min), diesen in südwestlicher, dann in westlicher Richtung zum felsigen Wiesbadener Grätle queren. In ansteilendem Firn oder Eis bis zum Einstieg zum Fels (etwa unterhalb der niedrigsten Stelle des Grates) aufsteigen (ca. 30min). Der Übergang von Firn in Fels stellt mit zunehmendem Gletscherschwund die Schlüsselstelle des Aufstiegs dar, diese ist mit einem wenig vertrauenserweckendem Fixseil entschärft. Hier kann es bei Hochbetrieb zu Wartezeiten kommen (in unserem Fall 1,5h!). Dann in leichter Kletterei (zunächst steil, später ein wenig abflachend) zur Gratscharte (je nach Routenwahl I oder Stellen II), nach deren Überquerung zum Ochsentaler Gletscher absteigen (Vorsicht, sehr loses Felsgelände!!) (ca. 45min). Den Gletscher in nordwestlicher Richtung bis zur Buinlücke zwischen Großem und Kleinem Piz Buin queren (ca. 30min).

Aufstieg über den Ochsentaler Gletscher

Von der Wiesbadener Hütte auf einfachem Weg zunächst Richtung Süden, dann westlich bis fast zu den letzten Ausläufern des Vermuntgletschers absteigen. Nach Überquerung eines je nach Lufttemperatur mehr oder weniger leicht zu überwindenden Gletscherbaches den Moränenrücken Richtung "Grüner Kuppe" wieder hinauf. Von hier in den unteren Bereich des Ochsentaler Gletschers absteigen (ca. 1h). Diesen immer unterhalb des Gletscherbruchs bis zum westlichen Rand queren, dort über steiles und spaltenreiches Gelände in südlicher Richtung nahe am Fels des "Silvrettahorns" (Steinschlag!) den Bruch überwinden (ca. 45min). Hier kommt man zumindest bei Schneeschmelze an einem beeindruckenden Wasserfall vorbei! Von hier aus nicht direkt zum Piz Buin, sondern zunächst weiterhin in südlicher Richtung, dann oberhalb einer ausgeprägten Spaltenzone Richtung Osten zur Buinlücke (ca. 1h). Der Gipfelaufstieg wird im folgenden Absatz beschrieben.

Gipfelaufstieg

Von der Buinlücke über loses Gestein zum Nordwestgrat des Großen Piz Buin aufsteigen. Dann in leichter, je nach Routenwahl mehr oder weniger ausgesetzter Kletterei (I bis II, Abseilhaken) die Steilstufe überwinden. Anschließend in einfachem Gehgelände zum Gipfel (ca. 1h).

Abstieg

Am einfachsten über den Ochsentaler Gletscher (ca. 3h, siehe Aufstiegsbeschreibung).

Bemerkungen

Abwechslungsreiche und beeindruckende, aber steinschlaggefährdete und im Ochsentaler Gletscher sehr spaltenreiche Tour. An schönen Tagen sehr stark besuchter Gipfel, frühzeitiger Aufbruch ist dann nicht verkehrt.

Wiesbadener Grätle

Ochsentaler Gletscher

Gipfelaufstieg